postindustrielle Gesellschaft
- postindustrielle Gesellschaft
-
nach|industriẹlle Gesellschaft, gesellschaftstheoretische
Bezeichnung für den
Übergang der
Industriegesellschaft in andere Gesellschaftsformen, die z. B. gekennzeichnet sind durch die
Verschiebung der Produktions- und Erwerbsstruktur hin zu
Dienstleistungen (
Dienstleistungsgesellschaft) oder die zunehmende
Bedeutung von
Information und
Kommunikation (
Informationsgesellschaft). Die postindustrielle Gesellschaft unterliegt zunehmend Einflüssen von Verwissenschaftlichung, Technisierung und
Informationstechnologie, lässt aber neben der fortschreitenden
Globalisierung auch das
Bedürfnis nach
Selbstverwirklichung in den
Vordergrund treten. Der
Begriff »postindustrielle Gesellschaft« wurde durch die Sozialwissenschaft geprägt und hat seit den 1970er-Jahren über sie hinaus in der öffentlichen und politischen
Diskussion wachsende Bedeutung gewonnen, wenn es darum geht, die Gesellschaftsform der Industriegesellschaft von ihrem möglichen Ende her oder vom Übergang zu einer nachfolgenden Gesellschaftsform zu beschreiben. In diesem Rahmen wird die postindustrielle Gesellschaft heute einerseits unter dem Gesichtspunkt der durch sie eröffneten Chancen für viele Menschen (z. B. neue Berufsbilder, erweiterte Bildungsmöglichkeiten, wachsende Möglichkeiten gesellschaftlicher
Partizipation), auf der anderen Seite zunehmend jedoch auch als eine
Risikogesellschaft und unter dem Gesichtspunkt der wachsenden
Individualisierung diskutiert.
A. Touraine: Die p. G. (a. d. Frz., 1972);
A. Toffler: Die dritte Welle - Zukunftschance. Perspektiven für die Gesellschaft des 21. Jh. (a. d. Amerikan., Neuausg. 1987);
R. Inglehart: Kultureller
Umbruch (a. d. Engl., Neuausg. 1995);
Universal-Lexikon.
2012.
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